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KRD (Carfilzomib/Revlimid/Dexamethason) oder die Kombination aus Carfilzomib und Dexamethason, die Kombination aus Panobinostat, Bortezomib und Dexamethason sowie die Kombination aus Revlimid / Dexamethason und dem monoklonalen Antikörper Elotuzumab. Pomalidomid als Nachfolgesubstanz von Revlimid kann sowohl in der Kombination mit Dexamethason als auch in der Dreierkombination mit einem Proteasom-Inhibitor z.B. Velcade oder Cyclophosphamide sehr wirksam bei fortgeschrittenen Patienten sein.
Inzwischen steht auch mit Daratumumab ein CD 38 Antikörper in einem compassionate use (d.i. ein Härtefall-) Programm in Deutschland zur Verfügung. Ebenfalls für die Zulassung erwartet wird die Kombination von Ixazomib, Revlimid und Dexamethason, als eine Kombination mit einem ersten in Tablettenform verfügbaren Proteasom-Inhibitor, so dass darum eine hochwirksame Dreifachkombination in Tablettenform zur Verfügung stehen wird. Die Auswahl der entsprechenden Substanzen wird sicher aufgrund der individuellen Komorbidität, bereits bestehenden Nebenwirkungs-Situation und der Zeitdauer des progressionsfreien Überlebens zu wählen sein. Die derzeit wohl wirksamste Kombination ist die Kombination aus Carfilzomib, Revlimid und Dexamethason. Für weniger aggressive Formen des Myeloms und mit besserer Verträglichkeit assoziiert sind eine Kombination aus Carfilzomib mit Dexamethason bzw. die Kombination von Revlimid, Dexamethason und dem monoklonalen Antikörper Elotuzumab, welche gegen die Oberflächenstruktur SLAM 7 auf Myelomzellen gerichtet ist.
Filanesib (z.B.in Kombination mit Carfilzomib) ist ein neues Spindelgift, das die Wirkung von Carfilzomib noch weiter verstärken kann.
In Studien ebenfalls verfügbar, ist die Kombination einer neuen Tablettentherapie aus Pomalidomid, Ixazomib und Dexamethason (DSMM XV Studie). Desweiteren sind neue Kombinationen mit Antikörpern, z. B. Daratumumab, mit Revlimid Dexamethason bzw. Velcade Dexamethason ebenfalls in Studien verfügbar.
Neu sind auch die sogenannten Immun Check Point Blocker welche die Bremse der Immunzellen lösen, so dass die durch den Tumor „aktivierten“ Immunzellen gegen die Myelomzellen wieder vorgehen können. Dazu gehören die Immun Check Point Blocker, die gegen das PD1 Molekül gerichtet sind, wie Pembrolizumab oder Durvalumab, die vor allem in der Kombination mit Revlimid Dexamethason oder Pomalidomid Dexamethason in der Erstlinien oder in der Rezidiv-Therapie in Studien eingesetzt werden. Ebenfalls sehr attraktiv sind neue bi-spezifische Antikörper, die bei anderen Erkrankungen bereits sehr erfolgreich eingesetzt wurden und dort in der Wirksamkeit an die allogene Stammzelltransplantation herankommen. Auch solche Bi-spezifischen Antikörper stehen in Studien zur Verfügung (z.B. in Würzburg). In der Pipeline sind weitere neue Imide, d. h. Nachfolgesubstanzen von Revlimid und Pomalidomid, die sehr wahrscheinlich noch wirksamer und besser verträglich sind als Revlimid und Pomalidomid, aber auch die sogenannten CAR T Zellen , also Immunzellen, die genetisch so modifiziert sind, dass sie Myelomzellen erkennen können. Eine Studie ist in Würzburg Ende des Jahres in Vorbereitung.
Autor: Prof. Dr. med. Hermann Einsele, Würzburg und Leiter der Studiengruppe DSMM, medizinischer Beirat der AMM-Online